Der Cuxhavener Christopher Jesse möchte für die Grünen zur Bundestagswahl am 28. September 2025 als Direktkandidat antreten. Der Termin der Wahlversammlung zur Aufstellung der Direktkandidatin oder des Direktkandidaten für die Bundestagswahl ist noch nicht festgelegt, so die Information aus den beiden Grünen Kreisverbänden Cuxhaven und Stade.
Er ist seit den Kommunalwahlen 2021 Mitglied der Grünen Kreistagsfraktion im Cuxhavener Kreistag. Schon als 15-jähriger wurde er politisch aktiv. „Mein politischer Einstieg begann nicht im Parlament, sondern auf der Straße“, sagt Christopher Jesse und betont, dass der Startpunkt seiner politischen Reise mit der Bewegung Fridays for Future anfing. „Millionen Menschen haben in ganz Deutschland für eine lebenswerte Zukunft gekämpft. Aber mit der Zeit wurde das Megaphon leiser und aus dem Protest auf der Straße wurde ein Ringen in den Parlamenten“, so der jüngste Kreistagsabgeordnete im Cuxhavener Kreistag.
Mit seinem Einzug in den Kreistag begann einer seiner spannendsten Phasen der politischen Arbeit. Antrieb für seine Kandidatur zur Bundestagwahl ist der Meeresspiegelanstieg, der die Küsten dramatisch gefährdet. Deswegen sei der „Schutz unserer Meere und Küsten von elementarer Bedeutung“, so Jesse. „Ohne ausreichenden Klimaschutz verlieren wir unsere Küstenregionen und viele weitere Lebensgrundlagen“, hebt der 21-jährige hervor. Die Zukunftsängste seien nicht einfach Emotionen, die man mit „besserer Kommunikation“ wieder ausbügeln könne.
„Ich stehe bereit für einen engagierten Wahlkampf, der die Menschen im Mittelpunkt sieht. Wir haben viele Probleme und auch die richtigen Lösungen dafür“, ist sich Christopher Jesse sicher. Mit Blick auf die Ergebnisse aus den Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg sieht er tiefe Einschnitte in die demokratischen Werte Deutschlands. „Wir haben viele Menschen bei diesen Wahlen verloren, insbesondere die Menschen, die am meisten unter einer rechtsextremen Politik leiden würden“, sagt Jesse und zählt auf: „Schlecht bezahlte Jobs unter prekären Arbeitsbedingungen, eine Rente, die nicht einmal für die Miete reicht und schlechte Zukunftsperspektiven für junge Menschen“. Die Antwort dürfe seiner Ansicht nach deswegen nicht weniger Sozialpolitik sein, sondern mehr. „Es muss eine Sozialpolitik sein, die von denen bezahlt wird, die in den letzten Jahren durch die Krisen am meisten profitiert haben“, unterstreicht Christopher Jesse.
Als gelernter Verwaltungswirt beschäftigt er sich intensiv mit kommunalen Finanzen und sieht den Bund dabei in einer stärkeren Verantwortung. Deswegen will sich der junge Verwaltungswirt für eine Reform bei der Schuldenbremse einsetzen, die seiner Ansicht nach Deutschland ausbremst und keine Investitionen zulässt, die unsere Infrastruktur so nötig hat. Dies vergleicht er mit dem Einsturz der maroden Brücke in Dresden, wo 6 Minuten vorher noch eine Straßenbahn entlangfuhr.
„Es ist an der Zeit sich den Fragen der Zukunft zu stellen und sich für die kommenden Jahre zu wappnen“, so der Bewerber für den Bundestag.