Am 2. September fand in Stade eine Demonstration gegen den Ausbau der LNG-Terminals statt an der wir teilgenommen haben. Unter dem Motto „LNG = Leider Nicht Geil“ setzten über 60 Demonstrierende ein Zeichen an die Politik und gegen die Gas-Lobby. Ein Ausbau neuer fossiler Infrastruktur ist in Zeiten der Klimakatastrophe nicht mehr zeitgemäß. Stattdessen sollten die vielen Milliarden Euro in erneuerbare Energien investiert werden.
Zusammen haben wir ordentlich Lärm in Stade gemacht und super Redebeiträge von den verschiedensten Personen gehört.
Christian Barz, ein Anwohner aus Brunsbüttel, berichtete z.B. von den Licht-, Lärm- und Schadstoffbelastungen des LNG-Terminals in Brunsbüttel. Diese führen zu gesundheitlichen Problemen, besonders die 7,3 mal höheren Formaldehyd-Grenzwerte, würden das Krebsrisiko langfristig steigen lassen.
Weitere Redebeiträge aus Wilhelmshaven und Rotenburg berichteten von den dortigen Umweltzerstörungen durch die Gas-Industrie.
Der Organisator Martin Lüdders sieht die 1,5 Grad-Grenze des Pariser Klimaschutzabkommens massiv gefährdet durch den derzeitigen Ausbau fossiler Infrastruktur. Dabei warf er den Gasunternehmen „Greenwashing“ vor. Denn LNG sei ähnlich klimaschädlich wie Kohle. Die massiven Überkapazitäten würden außerdem nicht zur Energiesicherheit beitragen, auch da Gas und Wasserstoff sehr teuer seien. Martin Lüdders bezweifelt zudem, dass es eine Gasmangellage bei Gasspeicher Füllständen von fast 94% gibt.
Auch Ende Gelände und Extinction Rebellion beteiligten sich an dem Protest. So weiste Tabea Hatscher-Buelk von Ende Gelände Hamburg auf die Probleme in den Herkunftsländern hin. In den USA würde das Gas durch Fracking gewonnen und LNG-Terminals in Gebieten von oft armen, schwarzen Minderheiten leiden unter hohen Krebsraten. Dabei finanzieren deutsche Banken und Unternehmen diesen Umweltrassismus und beuten die lokale Bevölkerung in den Herkunftsländern aus.
Außerdem hielt Marei Beckermann einen Peotry Slam Beitrag und warnte davor, in politische Ohnmacht zu verfallen und machte Mut sich zu engagieren gegen die derzeitige Klimapolitik.
Schließlich berichtete Heiner Baumgarten vom BUND, wie in Stade gegen das LNG-Terminal gekämpft wird. Er zeigte sich empört von der Absage des Erörterungstermins vor einigen Monaten und wies auf einen alternativen
Erörterungstermin am 7. November hin, um über die Probleme des LNG-Terminals zu diskutieren. Die Politik sei in eine “konzeptlose Hektik” verfallen, vertraute den Gasunternehmen blind und wollte die Bürger:innen nicht beteiligen, sowie den Naturschutz nicht berücksichtigen.
Der Kampf für Klimagerechtigkeit geht weiter.